Wir im Norden: Stadtviertelkalender über das Café Orient

Januar 1995, Stadtviertelkalender (Thomas Weichel vom Stadtarchiv)

200.000 Goldmark hatte es den Erbauer des Café Orient, den ehemaligen kaiserlichen Leibkoch (von Wilhelm I.) Alfred Georgi gekostet, dieses Gebäude zu errichten!

1898 war das Jahr, in dem Georgi für seine Pläne bei der Stadt warb. Und hier war man zunächst skeptisch, hatte Bedenken das Café an die Bergstollenleitung anzuschließen, die das Wasser des Münzbergstollens in die Stadt brachte. Trotz verschiedener Einwände unterstützte der Magistrat schließlich im Februar 1899 mit 5:4 Stimmen das Bauvorhaben ebenso fand es kurz danach eine knappe, aber ausreichende Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung.

Schon damals also hatten es die Bauherren nicht einfach mit der Stadt. Dennoch, so ganz zu Unrecht bestand die Skepsis gegenüber den Plänen von Georgi nicht. Zwar wurde das Café Orient bereits im März 1900 fertig und erinnert tatsächlich an orientalische Bauten, doch geriet Georgi binnen kurzem in große wirtschaftliche Schwierigkeiten.Auf dem Gebäude lasteten so große Hypotheken, daß sich der Schuldendienst kaum durch Kaffeebetrieb erwirtschaften ließ.

Bereits Ende des Jahres 1901 mußte Georgi verkaufen, auch der neue Eigentümer Schnorr veräußerte das Café nach drei Jahren wieder.

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